Kritisch-konstruktive Didaktik

Die Kritisch-konstruktive Didaktik ist eine pädagogische Theorie, die von dem deutschen Pädagogen Wolfgang Klafki entwickelt wurde. Sie geht davon aus, dass Bildung nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch dazu beitragen sollte, dass Menschen zu kritischen und verantwortungsbewussten Individuen herangebildet werden, die in der Lage sind, sich aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft zu beteiligen.

Die Kritisch-konstruktive Didaktik hat fünf Leitfragen, die als „zentrale Kategorien“ der didaktischen Analyse bezeichnet werden:

  • Exemplarische Bedeutung des Inhalts („Was können die Lernenden mit dem heute Gelernten anfangen?“)
  • Gegenwartsbedeutung des Inhalts für die Lernenden („Was bedeuten die Lerninhalte für die Lernenden heute?“)
  • Zukunftsbedeutung des Inhalts für die Lernenden („Was wird der Inhalt für die Lernenden morgen bedeuten?“)
  • Struktur des Inhalts („Was ist die Struktur meines Inhalts?“)
  • Zugänglichkeit auf Seite der Lernenden bzw. Darstellbarkeit des Inhalts auf der Seite der Lehrkräfte („Wie bringe ich es bei, welche Eselsbrücken gibt es?“)

Als digitaler Schulmeister stelle ich diese Fragen kritisch, um Lerninhalte, Methodenauswahl und die didaktische Aufbereitung umfassend erstellen und begründen zu können. Die Kritisch-konstruktive Didaktik fußt auf einem konstruktivistischen Menschenbild und betrachtet das Lernen als einen selbstorganisierbaren und eigenständigen Prozess, der von außen nicht gesteuert, sehr wohl aber von innen – also durch das lernende Individuum selbst – gestaltbar ist, wenn es passende Impulse von außen bekommt. Das E-Learning bietet mit seinen vornehmlich auf Online-Momente ausgerichteten Lehr-Lern-Prozessen zahlreiche Ansätze zur Gestaltung kritisch-konstruktiver Lerninhalte, die mit individualisierbaren Impulsen ausgestattet werden können, damit alle Lernenden bedürfnisgerecht gefordert und gefördert werden können.